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Das Kupferstichkabinett der Kunstsammlungen der Veste Coburg
Das in der historischen Burganlage der Veste Coburg eingerichtete Museum der „Kunstsammlungen der Veste Coburg“ vereinigt verschiedene Sammlungsbereiche von teilweise internationalem Rang. Die bedeutendsten Bestandsgruppen sind die Glassammlung, die historische Waffensammlung und das Kupferstichkabinett. Die Grundlagen hierfür legten einzelne Sammler aus dem Coburger Herzogshaus, seit 1826 das Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Im 19. Jahrhundert wurden die herzoglichen Sammlungen zur musealen Präsentation auf der Veste zusammengeführt. Mit der Abdankung des letzten Coburger Herzogs im Jahre 1918 ging die Trägerschaft des Museums an die Coburger Landesstiftung über.
Die Entstehung des Coburger Kupferstichkabinetts in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geht auf die im Wesentlichen auf Graphik ausgerichtete Sammlungstätigkeit des Coburger Herzogs Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750-1806) zurück. Seine Sammlungsbestrebungen orientierten sich an enzyklopädischen Vorstellungen und waren besonders auch auf den Erwerb vollständiger Künstler-Oeuvres ausgerichtet. Dementsprechend zeigt sich der Bestand des Kupferstichkabinetts im Bereich der Druckgraphik von ihren Anfängen im 15. Jahrhundert bis um 1800 besonders dicht und qualitätvoll.
Mit Zunahme der weltweiten dynastischen Verbindungen des Coburger Herzogshauses insbesondere im 19. Jahrhundert unter den Enkeln Herzog Franz Friedrich Antons, Ernst II. und seinem jüngeren Bruder Albert, dem Prinzgemahl der englischen Königin Victoria, fanden neben zumeist themenbezogenen druckgraphischen Werken zahlreiche Portraits, vorwiegend aus dem dynastischen Umfeld Eingang in das Kupferstichkabinett, während ein systematisches Sammeln von Künstler-Graphik kaum erkennbar ist. Mit über 20 000 druckgraphischen Bildnissen aus den Beständen des Kupferstichkabinetts ist die Coburger Sammlung in Hans Wolfgang Singers 1937 -1938 erschienenem Portrait-Katalog vertreten.