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Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Als größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands ist die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz ein Zentrum der nationalen und internationalen Literaturversorgung. Über 10,7 Millionen Bände umfasst allein ihr seit knapp 350 Jahren gewachsener Druckschriftenbestand, hinzu kommen über 2,2 Millionen weitere Druckwerke und andere oft unikale Materialien in den Sondersammlungen - darunter abendländische und orientalische Handschriften, Musikautographe, Autographe und Nachlässe, Karten, historische Zeitungen - sowie mehr als 10 Millionen Mikroformen und im Bildarchiv über 12 Millionen Motive. Eine ständig wachsende Zahl an Datenbanken und anderen elektronischen Ressourcen ergänzen die Bestände. Die Qualität ihrer Sammlungen und ihre vielfältigen Dienstleistungen prägen weltweit das besondere Ansehen der Bibliothek.
Die Staatsbibliothek zu Berlin gehört zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), welche von allen Ländern und dem Bund getragen wird. Die historischen Sammlungen der Bibliothek stehen in enger Beziehung zu den Sammlungen der anderen Einrichtungen der SPK; sie umfassen alle Fachgebiete und werden fortlaufend ergänzt.
Die Portraitsammlung
Die Sammlung druckgrafischer und fotografischer Portraits der Staatsbibliothek gehört in ihren Ursprüngen zu den älteren Beständen der Bibliothek und weist viele wertvolle und auch seltene Stücke auf.
Nachdem die Bibliothek zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts einige Sammlungen druckgraphischer Portraits an das Kupferstichkabinett abgegeben hatte, begann man zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine allgemeine Portraitsammlung wieder neu aufzubauen. Den Grundstock bildeten die Luther-, die Goethe/Schiller- und die Marlborough-Sammlung, hinzu kam eine Sammlung von rund 400 Portraits brandenburgischer Juristen des Berliner Gerichtsrats L. Korn und 1928 die bereits 1810 abgeschlossene Sammlung des Berliner Bibliothekars Dr. Friedrich Wilhelm Wadzeck. Die in den „Allgemeinen Bildniskatalog“ von Singer eingegangene Sammlung gehört inzwischen zwar bis auf drei Bände zu den Kriegsverlusten, der Bestand konnte aber durch den Ankauf der Sammlung des Güstrower Hofraths Hansen in den 1950. Jahren kompensiert werden. Geschenke der Bildagentur Atlantik (1927-29), die Übernahme der Portraits deutscher Autoren, die der Literaturhistoriker Franz Brümmer 1918 mit seinem Nachlass der Staatsbibliothek übergab, der Bildbestand aus der großen Autografensammlung von Ludwig Darmstaedter, die Übernahme kleinerer Sammlungen und weiterer Portraits aus Nachlässen, sowie der regelmäßige Ankauf von druckgrafischen Portraits historischer Persönlichkeiten führten dazu, dass die Portraitsammlung, die seit 1929 in die Handschriftenabteilung verwaltet wird, inzwischen einen Bestand von knapp 100 000 Portraits verzeichnen kann.
Rund die Hälfte des Bestandes sind Bilder von Personen der Frühen Neuzeit. Hier liegen die Schwerpunkte bei den Theologen, Juristen, Herrschern und adligen Personen. Der gesamte Bestand ist im Bereich der Staatsbibliothek zu Berlin kurz erschlossen in: http://dem.staatsbibliothek-berlin.de. Die rund 15 000 Portraits aus den Sammlungen Wadzeck und Hansen werden im "Digitalen Porträindex" mit einer ausführlichen Erschließung digital gezeigt.